(15.01.12)
Als ich endlich die Stelle gefunden habe, wo der Bus in Richtung Gandhinagar abfährt, habe ich von einem indischen Paar erfahren, dass seit einer halben Stunde kein Bus kam. Wie ich, wollte auch das Paar den Akshardam Tempel besuchen der 20 km nördlich liegt. Nach einer weiteren Wartezeit haben die sich dann eine Motorriksha genommen und mich eingeladen, die Rikshaw mit ihnen zu teilen. Gerne nahm ich das Angebot an und stieg zu dem Paar auf die Rückbank.
Am Tempel zahlte ich meinen Anteil von 70 Rupien (1 Euro) und verabschiedete mich von dem Paar. Der Einlass zum Tempel war kostenfrei, jedoch musste man jegliches Gepäck wie Kamera, Handy, Essen, Trinken abgeben, bevor man das Gelände betritt. Es war Sonntag und somit war es recht voll. Der Museumsbesuch innerhalb der indischen Massen war ein Erlebnis. Der Andrang war sehr groß, weswegen man erstmal rund ne Dreiviertelstunden anstehen musste. Dafür wurden die Schlange durch ein Geländer geführt, um Ordnung zu schaffen. Immer wieder wird man angesprochen und muss immer wieder die gleichen Dinge erzählen. Woher man kommt, wie man heißt, ob man Indien mag, … . Manchmal nervt dass, aber man ist gut damit beraten stets freudlich zu bleiben. Und nicht selten sind diese kurzen Gepräche recht nett und ich nutze Sie um an Information zu kommen, wann und wo z.B. die Busse abfahren.
Durch die Ausstellung wurde man manchmal quasi hindurchgedrängt angesichts der Massen. Enger Körperkontakt ist in Indien in solchen Situationen üblich. Lustigerweise gibt es auf dem weitläufigen Gelände auch einen kleinen Freitzeitpark mit Attraktionen wie Wasserrutsche, Auto Scooter, Riesenschauken mit Überschlag und anderen Fahrgeschäften. Ich liebe Auto Scooter und konnte ich nicht widerstehen damit zu fahren. Dreimal. Dann aß ich noch einen kleinen Snack Dahi Puri. Eine Schale aus fritiertem Teig aus Weizenmehl und in der Form einen Hühnereis wird an einer Seite aufgebrochen und mit einer Füllung (manchmal recht flüsssig) versehen.
Für die Heimfahrt will ich den Bus nehmen. Jedoch habe ich zuvor erfahren, dass man evt. recht lange (über ne Stunde) darauf waren muss. Auf der Straße angekommen, frage ich mich wiedereinmal durch und gerate an eine Familie die ebenfalls den Bus nach Ahemdabad sucht. Glücklicherweise entwickelt sich ein angeregtes, lustiges Gespräch und nach einer Weile besteigen Sie, einige Meter entfernt, eine Rikshaw. Schade, denke ich schon als mich der Vater herüberwinkt und mir anbietet mitzufahren. Zu neunt auf einer Rikshaw fahren wir los. Auf dem Fahrersitz sitze ich zusammen mit dem Fahrer und dem Familienvater und hoffe innerhalb der nächsten Dreiviertelstunde Fahrt nicht herunterzufallen. Ich wundere mich etwas über die Route aber vertraue darauf, an meinem Ziel anzukommen. Nach rund 10 Minuten steigen wir aus. Wir sind zu einem Busbahnhof gefahren, an dem häufiger Busse abfahren. Da die Familie einen anderen Stadtteil ansteuert als ich, verlassen Sie mich. Geduldig warte ich auf meinen Bus. Als er da ist, stürtze ich mich in das Gedränge an der Tür und ergattere mir sogar einen Sitzplatz. Wiedermal wird bestens für mich gesorgt und Nach einer knappen Stunde werde ich an einer Haltestelle nahe meines Wunschziels aufgefordert auszusteigen. Die letzten Meter laufe ich zum Hotel. Familie liegt aufgereiht in Decken auf dem Bügersteig und schlafen. Nur der Vater schaut noch Fernsehen, indem er einen tragbaren kleinen Flachbildschirm-Fernseher in den Händen hielt, während er bereits lag. Die Straßen sind belebt und Einige zünden kleiner Feuer an um sich daran zu wärmen.
An einer Strasse schlaegt eine Frau mit ihren Kindern ein Nachtlager auf. Das Maedchen waermt sich am Feuer. Nach einige Momenten frage ich nach einem Foto und begeistert posieren die Kinder vor der Kamera.
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